Barbecue-Weltmeisterschaft in Saidia, Marokko



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Das Wohnmobil, mit dem ich gereist bin.


Die Vorbereitungen


Im Mai 2013 sollte die Barbecue Weltmeisterschaft in Saidia Marokko stattfinden. Die Vorbereitungen fanden schon seit dem Sommer 2012 statt. Für die Teams aus ganz Europa, welche mit eigenen Fahrzeugen mit Smoker, Anhänger und all dem benötigten Material selber nach Marokko fahren wollten, wurde Jemand gesucht, der den Strassentransport und die Übernachtungen organisierte. Für diesen Job habe ich mich gemeldet, ohne zu wissen, was mich da alles erwartete. Ich wurde als "Road Master" bezeichnet.

Die Aufgabe war, geeignete Übernachtungsplätze und Sammelpunkte zu bestimmen und diese mit den An- und Abfahrtszeiten an die Teinehmer mit den etwa 35 Fahrzeugen zu kommunizieren. Die ganze übergeordnete Organisation war, vornehm ausgedrückt, etwas locker. An den drei oder vier vorgängigen Sitzungen hat teilgenommen, wer gerade wollte und wenn überhaupt etwas beschlossen wurde, hat nachher jeder doch gemacht, was er wollte. Ein pensioniertes Mitglied des Organisationskomittes mit spanischen Wurzeln hat während Ferien einige Plätze rekognosziert und wollte sich mit deren sofortigen Bekanntgabe profilieren, so dass ich alle Hände voll zu tun hatte, dem Ganzen doch einen akzeptablen Rahmen zu geben. Jeder hatte noch eine gute Idee, wie im Convoy gefahren werden sollte, wie in Lyon auf einem Hauptplatz ein Barbecue veranstaltet werden sollte, wie in Barcelona der Convoy durch die City geführt werden sollte und wer Listen der Teilnehmer schreibt und die Mitfahrgelegenheiten organisiert. Als es aber um die Ausführung ging, war nichts vorhanden oder es war unbrauchbar organisiert.

Während der Convoys von Almeria in Spanien nach Melilla, einer spanischen Enklave in Marokko, verschifft werden sollte und später an der Weltmeisterschaft in Saidia, sollte sich diese Art von Organisation bitter rächen. In Frankreich zu verschiffen, wie das anfänglich einige vorgeschlagen hatten, wäre unter dem Strich billiger und einfacher gewesen, aber man wollte beim spanischen Mitglied der World Barbecue Association Station machen, dessen Betreiber Schweizer Wurzeln hat.
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Der von mir kreierte Kleber


An einer Sitzung wurde auf meinen Vorschlag beschlossen, extra für den Convoy einen Kleber zu kreieren, was ich dann übernommen habe. Aber auch das war eine richtige Zangengeburt. Nach einigen Änderungen lieferte ich die Vorlage, wie sie oben zu sehen ist, etwa sechs Wochen vor Abreise, zum Druck ab. Weil man einen guten Drucker zur Hand hatte, konnte ich nicht selber mit der Druckerei verhandeln. Deshalb ging jetzt ein vor- und rückwärts Fragespiel über drei Instanzen los. Dies führte dazu, dass die Druckerei am Ende sagte, der Kleber könne nicht produziert werden.


Zwei Wochen vor Convoystart gab es also noch keine Kleber. Erst jetzt bekam ich grünes Licht, selbständig für den Druck besorgt zu sein. Da ich in der Woche vor der Weltmeisterschaft in Saidia, an der Deutschen Barbecue Meisterschaft in Göppingen teilnahm, suchte ich über das Internet eine Druckerei in Göppingen. wo ich den Auftrag plazierte. Die fertigen Kleber konnte ich zwei Wochen später, absprachegemäss, dann während der Deutschen BBQ Meisterschaft abholen.

Was ich mir sonst noch alles zum Thema Kleber anhören musste, will ich hier gar nicht anführen.

Der Convoy nach Saidia von der Deutschen Barbecuemeisterschaft reiste ich also direkt nach Lyon. Die Fahrer mit den Fahrzeugen aus ...
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Besammlung für alle Teilnehmer aus ganz Europa war eine Autobahn Raststätte vor Lyon.

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Der rote Kleber welcher auf dem Bild zu sehen ist, war das Convoylogo und wurde in allen Grössen an die Teilnehmer abgegeben.





... der Schweiz trafen sich in einem Hotel schon einen Tag vor dem Convoystart. Der Gründer der World Barbecue Organisation und gleichzeitig der Hauptinitiant des Convoys nach Saidia, war ebenfalls mit einem Tross von etwa 5 Leuten anwesend.

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Ein Gespann mit Smokergrill.

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Weitere Smokergespanne.





Am Morgen darauf ging es dann los zum 9 Km entfernten Treffpunkt auf einem Autobahn Rastplatz. Der Hauptinitiant des Convoys, welcher sich gerne mit dem FIFA Boss verglich, denn der sei auch Präsident eines weltumspannenden Verbandes, bereitete hier auf seinem Riesen 3.5 to Smoker, für die Zuschauer und die aus aller...

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Im Bild die Verköstigung der Convoy Teilnehmer und von Passanten.

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Selbst die Polizei hat nach anfänglicher Skepsis das Angebot angenommen.




...Welt eintreffenden BBQ Meisterschaftsteilnehmer die ersten Schweinsgrilladen als Mittagessen auf seinem rollenden 3.5 Tonnen Grill vor. Trotz etwas Regen war die Stimmung eigentlich gut. Der Benzingenerator, welcher den Riesengrill antrieb, wollte jedoch nicht richtig laufen, weil ein Problem am Generator vorlag. Diesen konnte ich dann aber mit einem Trick zum Laufen bringen.

Das Spanisch Mitglied des Word BBQ Association

Nach einer Übernachtung, gleich hinter der Spanischen Grenze, trafen wir schliesslich beim spanischen Mitglied des WBQA Vereins ein.
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Im Bild der Eingang zum Spanischen BBQ Gelände.

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Ein Planenwagen auf dem BBQ Gelände.




Einige der Teilnehmer fuhren zuerst zu ihren gebuchten Hotels. Mit meinem Wohnmobil benötigte ich keine Unterkunft, so fuhr ich direkt mit einigen anderen auf das Gelände des spanischen BBQ Clubs, welches etwas hinter und oberhalb Barcelona gelegen ist. Hier fand dann das grosse Barbecuefest statt.


Es spielte eine spanische Band und von einer Convoy Teilnehmerin wurde ein feuriger Flamenco Tanz hingelegt. Diese Aufführung begeisterte sogar die anwesenden einheimischen Leute, welche ebenfalls zu diesem Anlass eingeladen waren. Auch hier wurden wir mit Barbecue vom Smoker verpflegt. Vor Reisebeginn musste man sich dazu einschreiben. Nachdem die spanischen Gäste als erste herzhaft zugegriffen hatten, waren wir dann auch an der Reihe. Es war auch hier, wo ein Mitglied vom Tross des Hauptinitiant des Convoys bemerkte, dass der Reisepass zuhause vergessen wurde. In heller Aufregung wurde nun, nach diversen Abklärungen, ein Firma wie DHL oder UPS beauftragt, den Pass für den nächsten Tag nach Almeria zu liefern.

Die Odyssee in Almeria


Am Tag darauf nahmen wir die letzte Etappe zum Hafen in Almeria in Angriff, von wo aus wir nach Melilla, eine spanische Enklave in Marokko, verschifft werden sollten. Mit meinem Wohnmobil traf ich um 14:00 Uhr etwa 2 Stunden vor den Ersten des Convoys ein. Mein Schreck war gross, als ich feststellte, dass die Rederei überhaupt nichts von einem Convoy, der gebucht sein solle, wusste. Man versicherte mir jedoch, dass auf der Fähre aber genügend Platz wäre. Dise Situation meldete ich per Telefon sofort an den Hauptinitiant des Convoys, welcher noch auf dem Weg war und von dem mir die ersten Eintreffenden meldeten. dass sein Fahrzeug eine Panne hatte, er habe den 3.5 Tonnen Smoker Anhänger verloren. Jetzt ging ein telefonisches Hin und Her mit dem marokkanischen Organisator der Barbecue Weltmeisterschaft los. Marokko sagte definitive Personen und Ladelisten seien nie eingetroffen, sondern nur provisorische, deshalb hätte man keine verbindlichen Buchungen vornehmen können. Man wolle jetzt für die bekannten Teilnehmer die 30% reduzierten Tickets in Melilla ausstellen und elektronisch an das Büro in Almeria schicken. Inzwischen war es 18:00 Uhr. Die Fähre sollte planmässig um 22:00 Uhr ablegen. Mit dem Buchungsbüro sprach ich ab, dass unsere Plätze reserviert bleiben und wenn die ermässigten Tickets bis 21:00 Uhr nicht eingetroffen seien, wir normale Tickets lösen würden. Da hatte ich aber nicht mit den Österreichern gerechnet: bei ihnen war die Solidarität nicht weit her. Aus Angst, nicht nach Marokko zu kommen, fingen sie sofort an, für sich und ihre Fahrzeuge mormale Tickets zu buchen.

Als die Tickets endlich eintrafen, war der Triumpf der Österreicher gross, als wir feststellen mussten, dass die eingetroffenen 30% ermässigten Tickets noch einige Euro teurer waren als die von ihnen direkt gebuchten. Weiter wurde festgestellt, dass für etwa 10 % der Fahrzeuge oder Personen keine Tickets vorhanden waren. Für mich war zum Beispiel das Personenticket vorhanden, jedoch keines für das Wohnmobil. Ich frage mich, ob das Zufall war? Wie ich es trotzdem geschafft habe, auf das Schiff zu kommen, bleibt mein Geheimnis. Es war jetzt 21:00 Uhr. Inzwichen war auch der Hauptinitiant des Convoys mit seiner Enturage eingetroffen und immer noch hektisch am Telefonieren mit Marokko. Wegen all den Unstimmigkeiten wurde erst etwa um 22:00 Uhr mit dem Beladen der Fähre begonnen, also zu der Zeit, zu der sie eigentlich ablegen sollte. Als um 24:00 Uhr immer noch Chaos herrschte, liess der Kapitän die Klappe der Fähre schliessen, obwohl noch diverse Plätze frei waren und legte ab. So kam es, dass einige vom Convoy zurückblieben, welche eigentlich gültige Tickets hatten, so auch der Hauptinitiant des Convoys mit einem Teil seiner Gefolgschaft.

Einige der Zurückgebliebenen waren so verärgert, dass sie aufgaben und die Fahrzeuge gar nicht mehr verschifften. Die übriggebliebenen vom Tross des Hauptinitianten des Convoys buchten aber eine andere Fähre, welche am Morgen des nächsten Tages auslief, um etwa 30 Km von Melilla entfernt zu landen. Dies, weil die gleiche Fähre erst wieder am nächsten Tag abends eintraf, um geladen zu werden, dann aber würde sie wiederum erst am Morgen darauf in Melilla eintreffen. Zu diesem Zeitpunkt hätte aber die Welmeisterschaft längst begonnen. Man hoffte so gerade noch rechtzeitig in Saidia einzutreffen, wo die Weltmeisterschaft stattfand. Kaum auf dem Festland angekommen, wurden sie jedoch mit der nächsten Fähre wieder zurückspediert, unter anderem, weil gültige Papiere für den grössten Europäischen 3,5 Tonnen Smokergrill gefehlt haben sollen; das "Carnet de Passage". Ich weiss auch nicht, ob in Spanien noch alles Fleisch von der Verpflegung aufgebraucht wurde!

Vielleicht sollte ich hier die Geschichte schildern, wie ich es geschafft habe, mit meinem Wohnmobil nach Marokko zu kommen. Ich hatte nämlich den Fahrzeugausweis zuhause vergessen und der Grüne Versicherungsausweis war für Marokko gar nicht gültig. Doch dieser Bericht scheint mir jetzt schon lang genug zu werden. Nachdem die Zollabfertigung in Melilla geschafft war, wurde der Convoy vom marokkanischen Goldwing Club abgeholt.

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Melilla in Sicht.

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Die Goldwing Biker. Auch die Girls fuhren ihre eigenen Goldwings.




Dies war ein beeindruckendes Schauspiel wie sich die etwa 50 Goldwing Maschinen je zur Hälfte an die Spitze und ans Ende des Convoys setzten, um uns so die 80 Km nach Saidia zu begleiten.


Es hiess, dass der Goldwing Club vom marokkanischen Königshaus gesponsort sei und jeweils als Garde den König auf Reisen begleite. Entsprechend selbstbewusst traten die Biker auf. Am Zollamt waren sie es, welche Nachzügler, sei es wegen Verzögerungen bei den Papieren oder verstopften Wegen, aus dem Zollhof holten.

Die Meisterschaft


Nachdem der Convoy die 80 Km von Melilla nach Saidia zurückgelegt hatte, wurden wir auf einem grossen Platz von einheimischen Musikern empfangen. Einige der Länderdelegationen hatten ihre Heimatfahnen dabei, welche sie nun schwenkten. Beim anschliessenden Hotelbezug gab es ein ziemliches Durcheinander bis alle ihren Zimmerschlüssel hatten. Warum weiss ich eigentlich nicht, denn für alle der etwa 80 Juroren war das Hotel während der Meisterschaft offeriert. Ob dies für die Wettkampf Teams auch so war, kann ich nicht sagen. Im Hotel traf ich nun zum ersten Mal den marokkanischen Organisator der Barbecue Weltmeisterschaften, mit dem ich aus der Schweiz schon diverse Kontakte über E Mail gehabt hatte. Jeder wollte etwas von ihm wissen oder haben, so dass er nicht mehr wusste, wie er sich wehren sollte. Er beklagte sich bei mir auf das Schwerste, dass er nie korrekte Frachtlisten für die Verschiffung erhalten habe. Er habe auch das ganze Geld für alle Passagen im voraus ausgelegt und bis jetzt nichts zurückerhalten. Es war nun geplant, dass am anderen Morgen vom Organisator alle Details zu den Wettkämpfen bekannt gegeben werden.

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Es blieb auch noch Zeit, einheimische Restaurants zu besuchen.

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Das Asado unter freiem Himmel am Strand.




Am Abend war am Strand eine grosse Barbecue Party von der argentinischen Delegationen geplant, ein sogenanntes "Asado". Diese verzögerte sich aber erheblich, weil das Fleisch nicht rechtzeitig eintraf, so dass das Fest bis weit über Mitternacht dauerte.

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Unter den Teilnehmern gibt es immer auch Spassvögel.

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Der tettowierte Koch wächst über die Zeit mit dem Bauch des Besitzers.




Am Wettkampftag, an dem ich das Amt als Jurimarshal bekleidete, dann das grosse Fiasko: Der Marokkanische Organisator war nicht auffindbar. Es schossen sofort die wildesten Gerüchte ins Kraut. In Wirklichkeit hatte der Organisator einen Nervenzusammenbruch erlitten und wurde während den ganzen Weltmeisterschaften nicht mehr gesehen. Sofort haben sich aus einigen Barbacueteams Leute mit dem übriggebliebenen örtlichen Organisatorenteam zusammengetan und so eine Notfallorganisation auf die Beine gestellt. Federführend war der Teamchef der Irländischen Delegation. Unter anderem gab er sehr exakt die Regeln bekannt, nach denen juriert werden sollte, welche allerdings von den offiziellen Regeln abwichen. Ein Teamchef eines deutschen Teams, welcher dies vom Englischen ins Deutsche übersetzen sollte, verstand jedoch kein Wort Englisch und las daher einfach die offiziellen Regeln vor, was zu grossen Protesten führte. Die Meisten haben wirklich einen guten Job geleistet. Als einziges negatives Beispiel erinnere ich mich an eine jüngere Person aus dem Belgischen Team, welche die Gelegenheit ergriff, um sich als die Wichtigkeit in Person aufspielte.

Natürlich mussten diverse Schwierigkeiten umschifft werden. So waren auf dem freien Gelände nicht genügend Kühlschränke vorhanden und dort, wo sie vorhanden waren, gab es zum Teil keinen Strom. Auch die versprochenen Smoker waren nicht in ausreichender Anzahl vorhanden. Am gravierendsten jedoch war gemäss den Klagen aller Barbecue Teams, dass das Fleisch für die Zuteilung an die Teams nicht eintraf und daher eine seriöse Vorbereitung nicht möglich war. Je nach Gericht, benötigt die Zubereitung über 6 oder sogar 10 Stunden. Auch hier nahmen die Teams die Organisation in die eigenen Hände. Gerüchteweise wurde auch hier herumgeboten, die Verzögerung habe mit der Bezahlung zu tun. Dank dem Improvisationstalent der Barbecueteams kam das Ganze aber doch langsam in Fahrt.

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Vereidigung der Juroren im Mittelzirkel des Jurizelts.

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Jurorin, mit der ich an einem Tisch jurierte.




Inzwischen waren auch die Juroren im Juryzelt eingetroffen. Es blieb jedoch bei den 80 meist europäischen Leuten. Benötigt worden wären an die 120 Juroren, welche auch versprochen waren. Auch hier waren aus unverständlichen Gründen keine lokalen Leute rekrutiert worden. Obwohl ich den Vereidigungstext für die Juroren an die örtlichen Gegebenheiten angepasst hatte, gab es von belgischer Seite Widerstand und man versuchte, die Vereidigung zu hintertreiben. Schliesslich willigte ich ein, die Vereidigung nicht auf der Hauptbühne, sondern im Jurizelt durchzuführen. Dies auch aus Zeitgründen. Es waren nämlich noch nicht einmal alle Juroren registriert. Anstatt die Jurorenpässe einzusammeln, um sie nachträglich zu prüfen und zu unterschreiben, hat man alle vor Ort einzeln erledigt. Ich instruierte also die Juroren über die abgesprochenen Regeln und kurz bevor der erste Gang für die Juroren abgeliefert werden musste, begab ich mich für eine erste Kontrollrunde auf das Gelände, um die Teams auf Konformität zu überprüfen.

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Einige Wunderwerke des Dessertganges.

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Hier beim Jurieren des Dessertganges an einem Teamtisch.




Als ich ins Juryzelt zurückkam, stellte ich fest, dass die Juroren inzwischen von dem jungen Mitglied des belgischen Teams instruiert wurden, nach den anderen Regeln zu jurieren, welche man zuvor verworfen hatte. Dies erzeugte natürlich ein heilloses Durcheinander, da die ersten Tischjuroren schon auf dem Weg zu den Teams waren. Mir stockte der Atem, als ich noch feststellte, dass die Jurybogen nicht codiert waren. Dies ist aber sehr wichtig, da sonst die von den Juroren vergebenen Punkte nicht korrekt dem ursprünglichen Team zugeteilt werden konnten. Natürlich veranlasste ich die Korrektur sofort. Aufgrund des von den Belgiern verursachten Durcheinanders meldeten sich bei mir immer wieder Teams und beschwerten sich, dass sie laut Abgabeplan den nächsten Gang abgeben müssten, aber für den vorherigen Gang noch keine Tischjuroren erschienen seien. Die verschiedenen Gänge mussten +- 15 Minuten vor oder nach der festgesetzten Zeit abgegeben werden. Umgekehrt gab es Teams, die meldeten, es seien für den gleichen Gang zweimal Tischjuroren erschienen.

Allgemeine Betrachtungen

Dank guter Stimmung unter den Barbecueteams und der Hilfsbereitschaft von allen Seiten wurde die ganze Weltmeisterschaft trotzdem als grosser Erfolg empfunden. Auch als später bekannt wurde, dass wegen den allgemeinen Wirren die versprochenen doch recht ansehenlichen Siegesprämien nicht ausbezahlt werden. Hierzu meinten allerdings einige, nach einem sollchen Chaos hätte man gar keine Wertung vornehmen sollen.
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Der Beginn der Rangverkündigung.

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Das Schweizer Team Freds fine Food belegte den 1. Rang in der Kategorie Beef Briskets.




Hier möchte ich noch anfügen, dass es auch eindeutig besser gewesen wäre, wenn der ganze Anlass abends etwa ab 17 Uhr durchgeführt worden wäre, wie das von den Marokkanischen Organisation ursprünglich vorgesehen war. Die Temperaturen waren zwar erträglich, aber im Orient ist man einfach gewohnt, solche Veranstaltungen abends zu besuchen, auch wenn sie bis in die frühen Morgenstunden dauern sollten.

Ausserdem waren ja keine Direktübertragungen nach Europa vorgesehen, was vielleicht von dem einen oder anderen Organisator im Geheimen ermöglicht werden sollte. So kam es dann auch, dass der grosse Ansturm von Zuschauern erst kurz vor der Rangverkündigung eintraf.

Wenn man das jetzige Debakel berücksichtigt und zudem bedenkt, dass die Weltmeisterschaft zwei Jahre vorher in Russland, wegen mangelhafter Organisation im voraus, ganz abgesagt wurde, nachdem einige Leute ihren Flug schon gebucht und bezahlt hatten, möchte ich hier die Frage stellen, ob es nicht an der Zeit wäre, von interessierten Leuten und Länderorganisationen neue und andere WM Strukturen aufzubauen? Die allfällige Trägervereinigung müsste natürlich gewillt sein, seriöser zu arbeiten.


Downloads:

Rangliste:

Die Rangliste der BBQ Worldchampionship können Sie hier als PDF file von 140 Kb downloaden. Es ist die Gesamt- und Detailrangliste der Barbecue Weltmeisterschaft in Saidia , Marokko.

Erklärungen der WBQA Association

Die Bekanntgabe der Marokkanischen BBQ Association können Sie hier als PDF file von 83 Kb downloaden.